Die stagnierende wirtschaftliche Entwicklung hat Ende der 90er Jahre in vielen ostdeutschen Städten zu einem wachsenden strukturellen Wohnungsleerstand geführt. Dieser beschränkt sich nicht nur auf die sogenannten Plattenbauten, sondern konzentriert sich auch auf Altbaubestände. Städtische Teilbereiche drohen so ihre Funktionalität und Attraktivität zu verlieren und sowohl sozial und baulich zu verfallen.
 
Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung, die wirtschaftsstrukturellen Probleme und die hohe Arbeitslosigkeit führen insbesondere in den peripheren Mittel- und Kleinstädten Ostdeutschlands zu starken Schrumpfungsprozessen.
 
Stadtentwicklung wird deshalb in vielen ostdeutschen Städten als Stadtumbau zu begriffen, der sowohl Rückbaumaßnahmen von Wohnungen, Gewerbegebäuden und Infrastruktur als auch die gezielte Aufwertung des Bestandes umfasst, um die Stadtstruktur an den Schrumpfungsprozess anzupassen. Dabei erhält die Stärkung der Innenstädte eine Priorität in der Stadtplanung.
 
Für diese Aufgaben hat der Bund dem Programm „Stadtumbau Ost“ von 2002 - 2009 insgesamt 2,5 Milliarden Euro (Bund, Land, Kommune) zur Verfügung gestellt. Das Programm „Stadtumbau Ost“ ist auf Grund der anhaltenden Schrumpfungsprozesse in Ostdeutschland in die zweite Förderperiode 2010 – 2016 überführt worden.
 
Aber auch in einigen westdeutschen Städten haben in den letzten Jahren Wirtschaftsstrukturkrisen und demographischer Wandel zu einer „Stadtentwicklung ohne Wachstum“ geführt, die einen Stadtumbau notwendig macht, der sich auf den Abriss nicht mehr notwendiger Gebäude und die Nachnutzung frei werdender Flächen – insbesondere in den Innenstädten - konzentriert.
Deshalb hat der Bund 2004 das Förderprogramm „Stadtumbau West“ gestartet und bis 2009 insgesamt ca. 750 Mio. € (Bund, Land Kommune) zu Verfügung gestellt. Auch dieses Programm setzt der Bund in den nächsten Jahren fort.