Ländliche Räume in Deutschland durchlaufen seit geraumer Zeit einen gravierenden Differenzierungsprozess. Während sich einige zu rentablen Agrarstandorten und attraktiven Tourismusregionen entwickeln, sind andere durch Funktionsverluste und Landflucht geprägt.
Die Politik greift das Thema immer wieder prominent auf; in der Regel mit einem vehementen Bekenntnis für gleichwertige Lebensverhältnisse. Vor Ort sieht es häufig anders aus: Infrastrukturen brechen weg, Einrichtungen der Daseinsvorsorge werden ausgedünnt. Andererseits hat die Corona-Pandemie bei vielen den Wunsch verstärkt, auf dem Land zu leben; Homeoffice macht größere Entfernungen zum Arbeitsort möglich.
Die Entwicklung ländlicher Räume ist in hohem Maße von einem schier unüberschaubaren Geflecht an Förderprogrammen, unterstützenden Institutionen und zuständigen Regierungseinrichtungen abhängig. Konsistente Strategien für die unterschiedlichen Lebensverhältnisse ländlicher Regionen sucht man hingegen vergebens. Andererseits nehmen zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Projekte ihre lokalen Belange selbst in die Hand.
Wie können die spezifischen Stärken und Chancen ländlicher Räume besser genutzt werden, z.B. beim Ausbau regionaler Wirtschaftsstrukturen oder der Sicherung und selbstbestimmten Weiterentwicklung von ökologisch intakten, touristisch attraktiven und lebenswerten Regionen?
Die SRL greift diese und andere Fragen unter anderem im Arbeitskreis „Ländliche Räume im Wandel“ auf, bei Fachveranstaltungen zum Thema sowie in der Mitgliederfachzeitschrift PLANERIN, die in regelmäßigen Abständen die Entwicklungen in ländlichen Räumen diskutiert.